Warum Jugend-Kulturaustausch?

Gewaltlos aktiv unterwegs

Wir leben in einer Zeit, in der die Unterschiede und Gegensätze zwischen verschiedenen Ländern, Regionen, Religionen, Ethnien und Völkern zunehmend zugunsten spezieller Machtinteressen instrumentalisiert und missbraucht werden. Dadurch werden scheinbar unüberwindbare Polaritäten  erzeugt. Statt als Bereicherung und positive Herausforderung an die eigene Lebensführung erlebt zu werden, wird das Anders-Sein der Anderen zunächst als Bedrohung suggeriert, dann aber auch als solche empfunden. Es entstehen Vorurteile, Missverständnisse, Abschottungen und unvermeidlich auch negative Präzedenzfälle. Diese scheinen die Vorurteile zu bestätigen, obwohl sie oft durch das Misstrauen erst hervorgebracht wurden. Der typische Teufelskreis der Gewalt und Gegengewalt beginnt.

Mit unserer Initiative des Jugend-Kulturaustauschs schliessen wir uns mit all den Menschen auf der Welt zusammen, die nicht einfach tatenlos zusehen wollen, wie diese Instrumentalisierungen in immer mehr Hass und Fanatismus münden. Wir wollen einen Beitrag leisten, die andere Waagschale zu füllen. In jeder Religion, in jedem Volk und jeder Region der Welt gibt es wunderbare Menschen und Gemeinschaften, denen ganz bewusst ist, dass uns die Erde als unteilbares Gut anvertraut ist. Sie ist unsere Grundlage auf der wir die Herausforderung annehmen können, aus all den Verschiedenheiten und Polaritäten innerhalb unserer Menschheit ein gesteigertes Ganzes zu formen.  Alles Individuelle und Eigene wird auf diesem Weg zur Bereicherung der Anderen, sobald die einzelne Persönlichkeit daran arbeitet, Herr über sich selbst zu werden, statt Herr über die Anderen.

Da das in der Theorie leichter gedacht ist als in der Praxis getan, suchen wir ganz konkret die Begegnung mit Menschen, deren Lebensgewohnheiten, religiöse Kultur, Sprache und Mentalität uns zunächst ganz fremd sind. Für den Einen ist das Anderssein geheimnisvoll anziehend, für den Anderen bedrohlich oder abstossend. Wir üben, uns weder von Sympathie noch von Antipathie bestimmen zu lassen, sondern durch diese Kräfte hindurch einen Weg zu dem Gegenüber zu finden und dessen Menschsein in seiner ganz eigenen Kostbarkeit zu entdecken.

Das Projekt wird also erst durch die Aktivität, den Mut und die Fähigkeiten eines jeden Einzelnen zu dem, was wir als Sehnsucht und als Vision im Herzen tragen.